Freitag, 31. Juli 2009
Neues Review auf Gameswelt
Endlich mal wieder eine neue Kritik von mir auf Gameswelt. Dieses Mal ein richtiger Kracher, nämlich Bionic Commando für PC!
Mittwoch, 29. Juli 2009
Call of Juarez: Bound in Blood (PS3-Review)
Erschienen: 2. Juli 2009 für PC, PS3, Xbox360
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe
Mit dem Review zum unlängst erschienenen Prequel zu Call of Juarez mit dem Untertitel Bound in Blood möchten wir unsere Western-Wochen hiermit beenden. Ob das Wildwest-Spektakel genauso einschlägt wie sein Vorgänger?
Bound in Blood erzählt also die Vorgeschichte zu Call of Juarez. Wieder mit dabei ist Ray, der uns so sehr ans Herz gewachsen ist. Neu dabei als spielbarer Charakter ist Thomas, sein Bruder. Der dritte Bruder im Bunde, William, ist nicht spielbar - wer will auch schon einen frommen Gläubigen spielen, der nicht im Leben daran denken würde einmal eine Waffe in die Hand zu nehmen oder gar jemanden zu erschießen? Auf jeden Fall muss er immer zwischen den beiden schlichten, erst recht wenn eine schöne Frau mit ins Spiel kommt...
Die zwei spielbaren Charakter unterscheiden sich aber kaum in ihrer Spielweise, in beiden Fällen heißt die beste Medizin: Ballern bis der Bestatter kommt! Ray hat immer seine Ballermänner dabei und kann genau wie sein Bruder beidhändig schießen. Heranzoomen lässt sich mit den Waffen allerdings nur wenn man eine Hand frei hat, ansonsten sind die Schultertasten bzw. linke und rechte Maustaste für die jeweilige Hand belegt. Thomas kann zusätzlich noch Wurfmesser, Lasso sowie Pfeil- und Bogen benutzen, was seiner Spielweise ein wenig mehr Geschick voraussetzt. Trotzdem kein Vergleich zu den Schleicheinlagen mit Billy. Der sehr actionreiche Spielverlauf erinnert daher auch eher an Call of Duty im Wilden Westen, was ja nichts schlechte heißen soll. Ganz im Gegenteil. Denn in Sachen Atmosphäre, Inszenierung und Story braucht sich Bound in Blood nicht vor großen zu verstecken - ganz im Gegenteil muss ich sogar zugeben, dass man das Szenario wohl kaum besser umsetzen kann. Daran werden sich zukünftige Western-Shooter messen lassen müssen...
Für seine recht kurze Spielzeit von höchstens 6 1/2 Stunden - was übrigens das große Manko des Titels ist und die eigentlich verdiente Wertung weit jenseits der 90% nicht rechtfertigen würde - wird viel Abwechslung geboten. Alles beginnt mit der berühmten Schlacht von Gettysburg, wo die beiden Brüder noch in Uniform nicht unbedingt in ihrem eigenen Interesse handeln. Das ändert sich erst nach einem schweren Schicksalsschlag, in den kommenden Missionen treten die beiden als skrupellose Cowboys auf den Plan. Neben den streng linear ablaufenden Missionen gibt es auch ein paar Abschnitte, in denen der Spieler frei die Gegend erkunden und jeweils bis zu drei Nebenmissionen absolvieren kann. Das ist allerdings nicht mehr als eine kleine Auflockerung, da die Landschaft in diesen Fällen leider recht leer wirkt. Dafür wissen die Aufträge immer zu gefallen an deren Ende häufig ein 1 gegen 1 Duell winkt. In diesem Fall zoomt das Geschehen an euren Pistolenhalfter, immer den Duellanten im Blick. Ertönt die Kirchenglocke heißt es schneller zu sein als der Gegenüber und treffen.
Eine weitere Neuerung ist der verbesserte Adrenalin-Modus der bei Ray und Thomas unterschiedlich ist, bei beiden aber nach einer bestimmten Anzahl von Kills 60 Sekunden beträgt, in der dieser eingesetzt werden kann. Als Ray kann man so in Zeitlupe mehrere Gegner gleichzeitig markieren und somit kinderleicht erledigen. Bei Thomas wechselt das Geschehen ebenfalls in Zeitlupe - hier werden die Gegner auf dem Bildschirm allerdings einzeln und mit tödlicher Präzision nacheinander erschossen. Das Reiten und Schießen von Pferden aus ist übrigens auch wieder mit dabei.
Technisch sehen PC- und Konsolenfassung hervorragend aus - wer die Wahl hat sollte aber unbedingt auf dem Computer spielen da die von mir gespielte PS3-Fassung in etwa lediglich mittel-hohen Einstellungen auf dem PC entspricht. Dazu gesellen sich mehrere störende Ladepausen, die den Spielfluss unterbrechen. Dafür läuft das Geschehen wirklich butterweich ab, bei einer solchen grafischen Qualität nicht zu verachten. Die Musik passt gut ins Geschehen, ebenso die Sprachausgabe, die man aber nach Wahl besser auf englisch stellen sollte - der Südstaaten-Akzent ist einfach nur überragend und in deutscher Sprache leider nicht zu vernehmen. Die Steuerung ist jederzeit sehr präzise.
Ein Multiplayer-Modus hat ebenfalls seinen Weg in das Programm geschafft. Hier dreht sich viel um das Kopfgeld, was man sich durch Kills verdienen kann - alleine oder im Team.
Fazit (Edit 05.06.2016): Auch viele Jahre nach Erscheinen bleibt mir das Spiel noch in guter Erinnerung. Inszenierung und Spielgefühl stimmen auch heute noch, auch grafisch ist es weiterhin ansehnlich. Leider ruht die Reihe seit einiger Zeit, weil der Entwickler mit Spielen wie Dead Island oder Dying Light den Nerv der Zeit getroffen hat.
Bound in Blood erzählt also die Vorgeschichte zu Call of Juarez. Wieder mit dabei ist Ray, der uns so sehr ans Herz gewachsen ist. Neu dabei als spielbarer Charakter ist Thomas, sein Bruder. Der dritte Bruder im Bunde, William, ist nicht spielbar - wer will auch schon einen frommen Gläubigen spielen, der nicht im Leben daran denken würde einmal eine Waffe in die Hand zu nehmen oder gar jemanden zu erschießen? Auf jeden Fall muss er immer zwischen den beiden schlichten, erst recht wenn eine schöne Frau mit ins Spiel kommt...
Für seine recht kurze Spielzeit von höchstens 6 1/2 Stunden - was übrigens das große Manko des Titels ist und die eigentlich verdiente Wertung weit jenseits der 90% nicht rechtfertigen würde - wird viel Abwechslung geboten. Alles beginnt mit der berühmten Schlacht von Gettysburg, wo die beiden Brüder noch in Uniform nicht unbedingt in ihrem eigenen Interesse handeln. Das ändert sich erst nach einem schweren Schicksalsschlag, in den kommenden Missionen treten die beiden als skrupellose Cowboys auf den Plan. Neben den streng linear ablaufenden Missionen gibt es auch ein paar Abschnitte, in denen der Spieler frei die Gegend erkunden und jeweils bis zu drei Nebenmissionen absolvieren kann. Das ist allerdings nicht mehr als eine kleine Auflockerung, da die Landschaft in diesen Fällen leider recht leer wirkt. Dafür wissen die Aufträge immer zu gefallen an deren Ende häufig ein 1 gegen 1 Duell winkt. In diesem Fall zoomt das Geschehen an euren Pistolenhalfter, immer den Duellanten im Blick. Ertönt die Kirchenglocke heißt es schneller zu sein als der Gegenüber und treffen.
Technisch sehen PC- und Konsolenfassung hervorragend aus - wer die Wahl hat sollte aber unbedingt auf dem Computer spielen da die von mir gespielte PS3-Fassung in etwa lediglich mittel-hohen Einstellungen auf dem PC entspricht. Dazu gesellen sich mehrere störende Ladepausen, die den Spielfluss unterbrechen. Dafür läuft das Geschehen wirklich butterweich ab, bei einer solchen grafischen Qualität nicht zu verachten. Die Musik passt gut ins Geschehen, ebenso die Sprachausgabe, die man aber nach Wahl besser auf englisch stellen sollte - der Südstaaten-Akzent ist einfach nur überragend und in deutscher Sprache leider nicht zu vernehmen. Die Steuerung ist jederzeit sehr präzise.
Ein Multiplayer-Modus hat ebenfalls seinen Weg in das Programm geschafft. Hier dreht sich viel um das Kopfgeld, was man sich durch Kills verdienen kann - alleine oder im Team.
Fazit (Edit 05.06.2016): Auch viele Jahre nach Erscheinen bleibt mir das Spiel noch in guter Erinnerung. Inszenierung und Spielgefühl stimmen auch heute noch, auch grafisch ist es weiterhin ansehnlich. Leider ruht die Reihe seit einiger Zeit, weil der Entwickler mit Spielen wie Dead Island oder Dying Light den Nerv der Zeit getroffen hat.
Dienstag, 21. Juli 2009
Damnation (PC-Review)
Genre: 3rd-Person-Shooter
Erschienen: 22. Mai 2009 für PC, PS3, Xbox360
Alterseinstufung: USK ab 16 Jahren freigegeben
Ein verdammtes Spiel. Kein verdammt gutes, sondern ein verdammtes: Damnation hatte aufgrund seines interessanten Szenarios das Potenzial zum Überraschungshit. Überrascht ist im Endeffekt nur der Spieler wegen der miesen Qualität des Games. Lest hier die Gründe.
Vorher muss gesagt werden, dass Damnation kein unbekannter Begriff für Videospieler sein sollte. Es erschien nämlich bereits vor langer Zeit als kostenlose Modifikation im Jahre 2006 für Unreal Tournament 2004. Die Fanmodifikation hatte sofort eine kleine Anhängerschaft und gilt auch heute noch zum besten was der etwas betagte Mehrspieler-Titel zu bieten hat. Ausgangspunkt ist mal wieder ein Krieg, in diesem Falle zwischen Nationalisten und der Koalition im historischen Nordamerika. Dabei wird eine raue Steampunk-Western-Atmospähre geboten, soll heißen viel heiße Eisen, Cowboy-Hüte, schnelle Rasenmäher-Motorräder, usw. - in der Rolle von Rourke ballert, klettert und fahrt ihr euch durch mehrere Stunden ödeste Langeweile. Sogar mit lächerlicher Lovestory.
Gesteuert wird zumindest auf dem PC überaus präzise aus der 3rd-Person-Perspektive, die viel Übersicht bietet, die Sicht lässt sich sogar noch heranzoomen. So hat man die fantastisch großen Schauplätze immer im Auge. Nur ganz selten seid ihr ohne Begleitung unterwegs, die bei den Klettereinlagen schonmal den Weg vorgeben aber auch urplötzlich und wie aus dem Nichts neben euch wieder auftauchen, wenn ihr euch zu weit von ihnen entfernt habt. Dabei ist die Intelligenz der Mitstreiter noch annehmbar, da sie auch nicht soviel vom hirnlosen Kanonenfutter wegnehmen. Bei den Gegnern nämlich von Intelligenz zu sprechen wäre eine Beleidigung für jede bisher erstelle KI in einem Videospiel. Dass diese alle aus dem Klonlabor für mies texturierte und schlecht animierte Volksmusikanten lässt sich noch verschmerzen, die heftigen Aussetzer und erfolgreiche Selbstmordversuche eher nicht.
Ein Herzstück der alten Fanmodifikation waren bereits die ausschweifenden Klettereinlagen, die oftmals an Prince of Persia erinnern - für Arme... So hangelt ihr euch hohe Gebäude hoch, macht Wandsprünge um auf ein sonst nicht erreichbares Stück zu kommen - alles schön und gut, aber so steif und automatisch inszeniert, dass man eigentlich nicht vorbeispringen kann. Wenn es einmal nicht weitergeht lohnt ein helles Auge auf die Begleiter, die den Dreh immer raus haben, nebenei unsterblich sind und wenn ihr einmal schneller sein solltet als diese, sich sofort in eure Nähe teleportieren. Kein Witz: In einem Moment seit ihr vollkommen allein ohne Sichtkontakt, im nächsten Augenblick stehen sie direkt vor euren Colts...
Ein weiteres einnehmendes Element sind die Fahrabschnitte. Dabei setzt ihr euch auf brachiale Fahrzeuge, die am ehesten einem Motorrad oder einem Trike ähneln, vom Motorensound auf jeden Fall große Rasenmäher. Und da beginnt das ganze technische Desaster von Damnation. Wie schon oben geschrieben sind die Level überragend groß, aber noch überragender designt und texturiert. Was nutzt die größte Sichtweite, wenn alles so dermaßen verschwommen, detailarm und langweilig aussieht? Die Fahrabschnitte wirken daher wie Speedruns von Unreal 1! Ich habe in der gesamten Spielzeit nur einen Abschnitt erlebt, der solide ansehbar war. Kein Augenschmaus wofür die Unreal Engine 3 hier eingesetzt wurde.
Die Zwischensequenzen, die eine langweilige und völlig belanglose Story vorantreiben sollen, wirken diletantisch. Ganz nebenbei erwähnt rutschen einer Begleiterin ständig die eckigen Möpse aus dem Top, ebenso unförmig ist die aufgesetzte Lovestory. Ich erzähle wohl nicht zuviel wenn ich verrate, dass Rourke auch auf der Suche nach seiner verschwundenen Liebe ist. Die trifft er auch wieder, das Resultat ist allerdings ein ganz armseeliger Versuch den Shooter Prey zu imitieren. Auch der Sound spielt in der Kreisklasse: Schlechte deutsche Sprecher ersticken den angesetzten Raum für Atmosphäre schon im Keim! An Waffen wird ebenfalls nur ein Standard-Repertoire geboten, das Scharfschützengewehr ist bei den dummen Gegnern die effektivste von allen. Wer sich Damnation unbedingt zulegen will, sollte den kooperativen Modus versuchen, der bringt zumindest ein wenig Spielspass.
Als erneute kostenlose Modifikation für Unreal Tournament 3 wäre das Spiel gar nicht schlecht, als eigenständiger und kommerzieller Multiplattformtitel ist es ein Armutszeugnis.
Mittwoch, 15. Juli 2009
Call of Juarez (PC-Review)
Genre: Ego-Shooter
Erschienen: 2006 für PC und Xbox360
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe gem. § 14 JuSchG
Die Landschaften sind zwar weitläufig, allerdings lässt das Missions- und Leveldesign meist nur vorgegebene Wege zu. Allerdings hat man in der ein oder anderen ruhigen Minute auch mal ein wenig Zeit in die Ferne zu reiten und die wunderschöne Landschaft zu genießen. Der Multiplayer-Modus umfasst Zug- und Banküberfälle sowie Duelle und Goldrausch – also in diesem Sinne nichts Neues im Westen!
Fazit: Mit Chrome haben die Entwickler schon vor einigen Jahren sehr gute Ansätze gezeigt. Mit CALL OF JUAREZ ist aber der absolute Überraschungshit gelungen, der sicherlich zu den besten Spielen dieses Jahres 2006 gehört.
Erschienen: 2006 für PC und Xbox360
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe gem. § 14 JuSchG
Der klassische Wilde Westen wie wir ihn aus Klassikern mit John Wayne kennen ist schon lange tot, jedoch nur auf der Leinwand. Ambitionierte Spiele-Entwickler haben das Szenario schon vor Jahren für sich entdeckt und produzierten den ein oder anderen Hit (Gun, Desperados) – der Thron gehört allerdings seit geraumer Zeit CALL OF JUAREZ, der nicht nur im Western-Genre Maßstäbe setzt sondern eines der besten Actionspiele des Jahres 2006 ist.
Der junge Billy, der schon früh aus seinem Heimatort Hope abgehauen ist kehrt zurück um noch mal von vorne zu beginnen. Doch schon geht alles wieder schief: Am Elternhaus angekommen findet er Mutter und Vater ermordet vor. Nach einem Aufstand ist auch zufällig Reverend Ray zugegen, der Billy von nun an als Mörder verdächtigt und Jagd auf ihn macht. Hört sich erstmal nicht spannend an – ist es aber, sicherlich einer der spannendsten Jagden der Videospielgeschichte.
CALL OF JUAREZ wird gerne als reinrassiger Ego-Shooter bezeichnet, dies stimmt aber nur zur Hälfte. Ballert man sich mit dem Reverend Ray noch durch die Landschaften so sind die Fähigkeiten von Billy weitaus umfangreicher und was für Geschickte: Er schleicht, klettert, springt und prügelt sich auch schon mal – das macht diesen Titel zu einer abwechslungsreichen Mischung aus Ego-Shooter und Action-Adventure. Der Umfang geht mit seinen 12 Stunden ebenfalls in Ordnung, es gab nur einen Abschnitt der ein wenig aufgesetzt wirkte (Stichwort: Hasenjagd).
Um sich von anderen Spielen abzuheben bedarf es einiger Besonderheiten, und die hat CALL OF JUAREZ ohne Zweifel zu bieten. Schießduelle gegen besonders harte Brocken: Der Concentration-Mode setzt ein (eine Art Bullet-Time), zieht die Waffe und muss und einfach schneller sein sollte als sein Gegenüber – hat man so in noch keinem Spiel gesehen. Besonderer Coolness-Faktor ist die Bibel die der Reverend immer mit sich trägt – es macht einfach Laune wenn man als rachsüchtiger Priest in der einen Hand seine Gegner mit dem Revolver bearbeitet und gleichzeitig Bibelphrasen von sich gibt... Dazu gibt es noch einige Episoden die man so schnell nicht vergisst (z.B. der Zugüberfall oder die Verfolgung der Kutsche). John Wayne hätte seinen Spass daran. An Waffen wird man nicht viel in die Hände bekommen: verschiedene Revolver und Gewehre für Ray sowie Peitsche, Pfeil und Bogen für Billy. An bestimmten Stellen darf man sich auch mal hinter ein Geschütz stellen.
Technisch ist das Spiel in jedem Fall eine Wucht – egal ob man es auf der Höllenmaschine spielt die auf der Packungsrückseite als Optimum angegeben wird oder mit einem PC wie meinem der sogar teilweise unter den Systemanforderungen liegt. Ich konnte es in einer Auflösung von 1024*768 mit mittleren Details jederzeit flüssig spielen, da sich das Spiel wirklich sehr gut an die jeweilige PC-Konfigurationen anpasst – ähnlich wie seiner Zeit Far Cry. Ich weiß gar nicht richtig was ich grafisch besonders hervorheben soll: Die Texturen sind klasse, Effekte eindrucksvoll, Gesichtsmimik realistisch und eine gigantische Weitsicht – was man besonders beeindruckend bei einer Klettertour von Billy bewundern kann. Negativ aufgefallen ist mir lediglich das ab und zu aufpoppende Gras aus der Entfernung, da muss man aber schon wirklich sehr genau hinsehen. Gleiche Superlative gilt auch für den Sound: Die Synchronisation und Musikuntermalung passen und die Waffen hören sich wie in wunderbar alten Western-Filmen an, hier gibt’s einfach nichts zu bemängeln.
Die Landschaften sind zwar weitläufig, allerdings lässt das Missions- und Leveldesign meist nur vorgegebene Wege zu. Allerdings hat man in der ein oder anderen ruhigen Minute auch mal ein wenig Zeit in die Ferne zu reiten und die wunderschöne Landschaft zu genießen. Der Multiplayer-Modus umfasst Zug- und Banküberfälle sowie Duelle und Goldrausch – also in diesem Sinne nichts Neues im Westen!
Fazit: Mit Chrome haben die Entwickler schon vor einigen Jahren sehr gute Ansätze gezeigt. Mit CALL OF JUAREZ ist aber der absolute Überraschungshit gelungen, der sicherlich zu den besten Spielen dieses Jahres 2006 gehört.
Sonntag, 12. Juli 2009
Gun (PC-Review)
Genre: Action-Adventure
Erschienen: Ende 2005 für PC, PS2, Gamecube, Xbox, Xbox360
Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren
Auf einem Dampfer kommt es dann zur Katastrophe: Dieser wird von einem mysteriösen Prediger und seinen Banditen überfallen und richten ein wahres Massaker an. Colton überlebt wie durch ein Wunder – doch für seinen Vater Ned kommt anscheinend jede Hilfe zu spät. So beginnt das dreckige Abenteuer um Verrat und einen sagenumwobenen Goldschatz.
Erschienen: Ende 2005 für PC, PS2, Gamecube, Xbox, Xbox360
Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren
Der Wilde Westen ist wieder im Kommen: Gab es früher lediglich Lucas Arts Outlaws – so gab es in den letzten Jahren eine wahre Flut an neuen Westerngames die so gut wie jedes Genre abdecken. Da wäre die Taktikspielreihe Desperados, die selbst eingefleischte Commandos-Fans den Green Beret für kurze Zeit vergessen ließen. Das Point & Click Adventure „The Westerner“ war eines der besten Abenteuerspiele 2004. Im Ego-Shooter-Genre erschien unlängst Call of Juarez, das ebenfalls umjubelt wird, davor war Deadmans Hand von den Machern von Prey und eben GUN, welches dem Spieler einen Hauch von GTA einhauchen will.
Man schlüpft also in angenehmer 3rd-Person Sicht in die Rolle des Haudegens Colton White. Mit seinem Vater Ned macht er einen Jagdausflug, der sich als gut gemachtes Tutorial entpuppt. Hier lernt man auch direkt eine Besonderheit von GUN kennen, denn durch den Druck auf die „C“-Taste verlagert sich die Sicht in die Ego-Perspektive in Bullettime. So hat man es leichter Gegner – oder eben wie hier im Tutorial – Wachteln zu treffen. Diese Anzeige sinkt allerdings mit der Zeit und kann nur durch erschossene Gegner wieder aufgeladen werden.
Auf einem Dampfer kommt es dann zur Katastrophe: Dieser wird von einem mysteriösen Prediger und seinen Banditen überfallen und richten ein wahres Massaker an. Colton überlebt wie durch ein Wunder – doch für seinen Vater Ned kommt anscheinend jede Hilfe zu spät. So beginnt das dreckige Abenteuer um Verrat und einen sagenumwobenen Goldschatz.
Technisch hinterlässt Gun ein zwiespältigen Eindruck: Die Grafik ist schlecht. Matschtexturen, leere Landschaften, abgehackte Animationen (ausgenommen sind die Pferde) und die miserable Performance (Frame-Limiter ist auf 30 fps eingestellt) schrecken erstmal gehörig ab. Einzig die ausdrucksstarken Gesichter können überzeugen. Aber Grafik ist ja nicht alles in einem Videospiel. Der Sound macht in dieser Beziehung wieder einige Negativpunkte weg: Hier stimmt einfach alles. Von der tollen englischen Sprachausgabe (u.a. Thomas Jane, Kris Kristofferson, Ron Perlman, usw.) bis hin zum Soundtrack und den sehr guten Waffensounds. Einfach großartig, dies unterstreicht auch noch mal die fantastisch eingefangene Atmosphäre von GUN.
Wenn man so die ersten Minuten durch die kahlen Landschaften oder den kleinen Ort Dodge City reitet so kommt einen direkt ein Gedanke: „Hm, das ist ja wie GTA im Wilden Westen!“ – Dieser erste Eindruck täuscht leider. Klar hat man eine gewisse spielerische Freiheit – wirkt diese jedoch leicht aufgesetzt. Man kann eben nach einer abgeschlossenen Storymission frei durch die Prärie reiten, eintönige Nebenmissionen abarbeiten, Waffen upgraden und die frei liegenden Goldklumpen abklopfen (absoluter Atmosphäre-Killer – man stelle sich vor: riesige Goldklumpen mitten in der Wüste und beim Abbauen bekommt man gerade mal 10 $). Die Spielwelt ist zudem wirklich schon fast lächerlich klein – es gibt zwar keinerlei Ladezeiten – jedoch ist die Spielwelt von GUN um ein vielfaches kleiner als z.B. noch GTA 3.
Hält man sich nur strickt an die Hauptstorymissionen ist man in gut 6 Stunden durch. Dies mag zwar kurz erscheinen aber die Missionen sind derart intensiv und aufregend dass man es wirklich gerne durchspielt. Gründe dafür sind sicherlich auch die wirklich gut gemachten Zwischensequenzen die die spannende und wendungsreiche Story immer weiter vorantreiben. Im späteren Verlauf gibt es dazu noch fordernde Zwischengegner die einem wirklich alles abverlangen. Sowas fehlt in vielen Videogames heutzutage – aber GUN hebt sich hier wirklich wohlwollend von der Konkurrenz ab.
Um nochmals auf die Performance-Probleme zurückzukommen: Ich habe im Internet recherchiert und war überrascht dass ich bei weitem nicht der einzige mit diesem Problem war. Es gab merkwürdigerweise Leute mit deutlich schwächeren PC´s die absolut keine Beschwerden hatten. Vom Support hatte ich lediglich eine 08/15-Antwort zurückbekommen, Updates gibt es für GUN leider keine. Deshalb würde ich jedem raten: Erstmal ausleihen und schauen wie es läuft. Es liegt nämlich in dieser Hinsicht schlampige Konsolenumsetzung vor.
Um nochmals auf die Performance-Probleme zurückzukommen: Ich habe im Internet recherchiert und war überrascht dass ich bei weitem nicht der einzige mit diesem Problem war. Es gab merkwürdigerweise Leute mit deutlich schwächeren PC´s die absolut keine Beschwerden hatten. Vom Support hatte ich lediglich eine 08/15-Antwort zurückbekommen, Updates gibt es für GUN leider keine. Deshalb würde ich jedem raten: Erstmal ausleihen und schauen wie es läuft. Es liegt nämlich in dieser Hinsicht schlampige Konsolenumsetzung vor.
8,2/10
Dienstag, 7. Juli 2009
Western-Wochen bei World of Denyo & Ash
YEEEEEHA!!! Anlässlich des Releases von Call of Juarez: Bound in Blood stehen die nächsten Tage hier in diesem Blog ganz im Zeichen des Wilden Westens. Nach und nach stelle ich Reviews meiner persönlichen Lieblings-Western-Games vor. Darunter auch zum aktuellen Ego-Shooter-Abenteuer der McCalls. Soviel sei gesagt: Unsere Top Ten wackelt gewaltigt anhand dessen Qualität.
Boiling Point (PC Review)
Genre: Shooter-RPG
Erschienen: 21. Mai 2005 für PC
Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren
Was machen eigentlich Leute die gerade von ihrem Arbeitgeber gekündigt werden, der seit Jahren einen der meist erwarteten PC-Spiele aller Zeiten werkelt? Die Antwort ist ganz leicht: Sie gründen eine eigene Spielefirma und treten mit dem ehemaligen Arbeitgeber in Konkurrenz! So geschehen bei den Machern von Boiling Point, die auch an der Entwicklung von Stalker: Shadow of Tschernobyl beteiligt waren.
Man schlüpft also in die Rolle des Veteranen Saul Myers, dessen Gesicht dem ein oder anderem bekannt vorkommen sollte. Es handelt sich hierbei nämlich um den Schauspieler Arnold Vosloo (Die Mumie), der dem Hauptprotagonisten nicht nur Aussehen sondern auch seine Stimme leiht. Seine Tochter wird in einer fiktiven Bananenrepublik entführt und Saul macht sich jetzt auf die gefährliche Suche nach ihr und kommt einer Verschwörung auf die Spur – wem kann er trauen? Boiling Point spielt sich aus der Ego-Perspektive, ist aber kein reiner Ego-Shooter. Die knapp 450 Quadratkilometer große Spielwelt, die ohne Ladepausen auskommt, lässt eine enorme Handlungsfreiheit zu wie man es vorher nur aus Fantasy-Rollenspielen der Marke Gothic kannte. Es gibt 2 größere Ortschaften und jede Menge kleinere Siedlungen. Folgende Parteien bzw. Gruppen gibt es: Regierung, Guerillas, Mafia, Indios, Zivilisten und Banditen. Wer sich gut mit den ersten beiden Parteien versteht wird es leichter haben. Hat man z.B. einen Mafiosi getötet sinkt man in deren Gunst – dafür steigt das Ansehen bei Regierung und Guerillas – das Ansehen ist sehr wichtig, denn von einer verfeindeten Partei kann man keine Aufträge erwarten sondern wird gejagt.
Was Boiling Point noch den gewissen GTA-Touch gibt ist der Einsatz von Fahrzeugen. Es gibt Autos, Busse, Flugzeuge, Helikopter, Boote und Panzer für die man aber allesamt erstmal einen Führerschein machen muss. Außerdem ist man im ganzen Spiel sowieso hauptsächlich mit dem Auto unterwegs, als Busfahrer kann man sich aber mal schnell ein paar 100 Pesos verdienen. Den Helikopterführerschein braucht man nur ein einziges Mal wenn man nämlich in ein Mafia-Lager eindringen muss um eben einen zu stehlen. Boote und Panzer habe ich nach der abgelegten Führerscheinprüfung nicht mehr benutzt. Geht einmal der Sprit aus oder ist das Fahrzeug zu sehr beschädigt sucht man einfach die nächste Tankstelle auf oder verhökert das Altmetall an den örtlichen Autohändler. An jeder Tankstelle gibt es darüber hinaus auch noch Waffenhändler die einem die reichlich vorhandenen Waffen verkaufen, abkaufen und Upgrades andrehen wollen. Eine sichere Einkunftsquelle ist folgende: Alle paar Kilometer finden Kämpfe der rivalisierenden Parteien statt. Dort wartet man einfach bis eine Partei die andere besiegt hat und sammelt die Waffen und Ausrüstungsgegenstände der Leichen ein und verhökert diese einfach. Technisch gab es zum Release-Zeitpunkt 2005 auf den ersten Blick nichts zu meckern, der Fehlerteufel steckt mal wieder im Detail: Die dichte Vegetation sieht aus der Entfernung fotorealistisch aus, kommt man jedoch mal Nahe an einem Blumenbeet vorbei erkennt man sofort, dass die riesige Spielwelt ohne Ladepausen mit manch matschiger und unscharfen Textur ihren Tribut zollen muss. Das gleiche gilt vor allen Dingen bei den klobigen NPCs und Innenräumen. Ansonsten macht die Grafik aber einen sehr stimmigen Eindruck (Tipp: Leuchteffekt einschalten!), besonderes hervorzuheben ist die hohe Sichtweite, der fließende Tag- & Nachtwechsel sowie die tollen Wassereffekte. Auch Soundtechnisch kann man nicht meckern, der Soundtrack passt hervorragend ins Ambiente, jedoch hätte ich mir persönlich Radiosender für die oft langen Autofahrten gewünscht.
Man schlüpft also in die Rolle des Veteranen Saul Myers, dessen Gesicht dem ein oder anderem bekannt vorkommen sollte. Es handelt sich hierbei nämlich um den Schauspieler Arnold Vosloo (Die Mumie), der dem Hauptprotagonisten nicht nur Aussehen sondern auch seine Stimme leiht. Seine Tochter wird in einer fiktiven Bananenrepublik entführt und Saul macht sich jetzt auf die gefährliche Suche nach ihr und kommt einer Verschwörung auf die Spur – wem kann er trauen? Boiling Point spielt sich aus der Ego-Perspektive, ist aber kein reiner Ego-Shooter. Die knapp 450 Quadratkilometer große Spielwelt, die ohne Ladepausen auskommt, lässt eine enorme Handlungsfreiheit zu wie man es vorher nur aus Fantasy-Rollenspielen der Marke Gothic kannte. Es gibt 2 größere Ortschaften und jede Menge kleinere Siedlungen. Folgende Parteien bzw. Gruppen gibt es: Regierung, Guerillas, Mafia, Indios, Zivilisten und Banditen. Wer sich gut mit den ersten beiden Parteien versteht wird es leichter haben. Hat man z.B. einen Mafiosi getötet sinkt man in deren Gunst – dafür steigt das Ansehen bei Regierung und Guerillas – das Ansehen ist sehr wichtig, denn von einer verfeindeten Partei kann man keine Aufträge erwarten sondern wird gejagt.
Was Boiling Point noch den gewissen GTA-Touch gibt ist der Einsatz von Fahrzeugen. Es gibt Autos, Busse, Flugzeuge, Helikopter, Boote und Panzer für die man aber allesamt erstmal einen Führerschein machen muss. Außerdem ist man im ganzen Spiel sowieso hauptsächlich mit dem Auto unterwegs, als Busfahrer kann man sich aber mal schnell ein paar 100 Pesos verdienen. Den Helikopterführerschein braucht man nur ein einziges Mal wenn man nämlich in ein Mafia-Lager eindringen muss um eben einen zu stehlen. Boote und Panzer habe ich nach der abgelegten Führerscheinprüfung nicht mehr benutzt. Geht einmal der Sprit aus oder ist das Fahrzeug zu sehr beschädigt sucht man einfach die nächste Tankstelle auf oder verhökert das Altmetall an den örtlichen Autohändler. An jeder Tankstelle gibt es darüber hinaus auch noch Waffenhändler die einem die reichlich vorhandenen Waffen verkaufen, abkaufen und Upgrades andrehen wollen. Eine sichere Einkunftsquelle ist folgende: Alle paar Kilometer finden Kämpfe der rivalisierenden Parteien statt. Dort wartet man einfach bis eine Partei die andere besiegt hat und sammelt die Waffen und Ausrüstungsgegenstände der Leichen ein und verhökert diese einfach. Technisch gab es zum Release-Zeitpunkt 2005 auf den ersten Blick nichts zu meckern, der Fehlerteufel steckt mal wieder im Detail: Die dichte Vegetation sieht aus der Entfernung fotorealistisch aus, kommt man jedoch mal Nahe an einem Blumenbeet vorbei erkennt man sofort, dass die riesige Spielwelt ohne Ladepausen mit manch matschiger und unscharfen Textur ihren Tribut zollen muss. Das gleiche gilt vor allen Dingen bei den klobigen NPCs und Innenräumen. Ansonsten macht die Grafik aber einen sehr stimmigen Eindruck (Tipp: Leuchteffekt einschalten!), besonderes hervorzuheben ist die hohe Sichtweite, der fließende Tag- & Nachtwechsel sowie die tollen Wassereffekte. Auch Soundtechnisch kann man nicht meckern, der Soundtrack passt hervorragend ins Ambiente, jedoch hätte ich mir persönlich Radiosender für die oft langen Autofahrten gewünscht.
Hört sich eigentlich bislang nicht wirklich schlecht an, oder?! Einen großen Haken gibt es aber dann doch den viele Leute von einem Kauf abschrecken dürfte: Boiling Point ist trotz zweier Updates immer noch sehr verbuggt und Hardware-Hungrig. Unter 1024 MB RAM gleicht es einer unspielbaren Diashow. Was heute längt absolutes Minimum ist war im Jahre 2005 ein kleiner Skandal. Gröbere Fehler sind z.B. komplette KI-Aussetzer, so schien es die Regierungssoldaten in ihrer Basis herzlich wenig zu interessieren dass ich gerade mit einem Raketenwerfer zwei ihrer Hubschrauber in die Luft gejagt habe – sie wünschen mir sogar noch einen schönen Tag und bewundern mich für meine Heldentaten. Weiter kann es schon mal passieren dass man 3 Meter an einem Hindernis vorbeifährt aber trotzdem daran hängen bleibt oder das abgestellte Fahrzeug verschwindet und auch nicht mehr wieder kommt. Diese Fehler wiegen leider sehr schwer – so dass man schon mal öfters abspeichern sollte. Frust wird aber wegen des hohen Schwierigkeitsgrades trotzdem garantiert aufkommen.
Fazit: Hier war eindeutig mehr drin. Zum Abschluss möchte ich noch einen Satz vom Packungstext zitieren: „Ihre Nerven werden auf eine harte Probe gestellt... bis zum Siedepunkt.“ Amen!
Samstag, 4. Juli 2009
Freitag, 3. Juli 2009
Operation Flashpoint 2: Neuer Trailer
Tja, während Armed Assault und dessen Nachfolger ordentlich floppten erscheint jetzt ein neuer Trailer von Operation Flashpoint 2 und wird wohl einiges besser machen. Aber seht selbst:
Abonnieren
Posts (Atom)