Genre: 3rd-Person-Shooter Erschienen: November 2007 Alterseinstufung: Zu Böse für Deutschland
Gears of War gehörte vor rund einem Jahr nicht nur auf der Xbox360 sondern Plattformübergreifend zur Referenz, jeder wollte das Spiel spielen, eine Filmumsetzung ist schon längst fix. Die Ernüchterung war bei mir umso größer, als ich endlich selber Hand anlegen durfte.
In der Haut bzw. besser gesagt: in der Panzerung von Marcus Fenix und seinem bis zu 4-köpfigem Team schlägt man sich durch ein postapokalyptisches Erdenszenario. Denn in nicht allzu entfernter Zukunft haben sich hier die Locust, widerwärtige und grausame Kreaturen aus dem Erdinneren breit gemacht um diesen Planeten an sich zu reißen. In einer wahren Invasion vernichteten sie einen beachtlichen Teil der Menschenbevölkerung. Unsere Aufgabe ist es nun mitsamt der besten Krieger diese Invasion zu stoppen. Marcus ist ein sehr grimmiger und wortkarger Genosse – kein Wunder. Wurde er doch wegen Befehlsmissachtung zu 40 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein Leben scheint vorbei. Doch als die dramatische Situation immer prekärer wird entschließt man sich ihn freizulassen. Was an Story- und Charaktertiefe fehlt macht die düstere und brutale Endzeit-Atmosphäre wieder weg. Zerstörte Straßen und Ruinen von einst prächtigen Gebäuden lassen eine Invasion beklemmend real wirken. Leider ist das Abenteuer schon noch weniger als 8 Stunden vorbei.
Auf den ersten Blick hat sich da auch auf dem PC ein Jahr später nichts geändert: Knackige Texturen, fantastische Animationen, tolle Licht- und Schatteneffekte und lebensechte Charakterdetails. Der Teufel steckt im Detail: Ohne einen absoluten Highend-Rechner verkommt der Titel zur Diashow. So kommt es selbst auf System mit gutem Dual Core nicht selten zu Rucklern in den größtenteils winzigen Arealen. Schönheit hat also ihren Preis. Da uns die englischsprachige Uncut-Fassung vorlag können wir auf die deutsche Synchronisation nicht weiter eingehen, diese dürfte es eh schwer gegen das Original haben. Leider ziehen Bugs und Abstürze die Technikwertung nach unten, die erst mit dem ersten Patch behoben werden konnten. Der Windows-Live-Zwang ist eine Frechheit gegenüber dem Kunden. Da kann auch das eine Zusatzkapitel gegenüber der Konsolenversion nichts retten.
Der Spielablauf benötigt keine Eingewöhnungszeit, ist insgesamt auch bis auf wenige Ausnahmen zu simpel und schon tausendfach gesehen. Von Deckung zu Deckung huschend, hier ein gezielter Schuss, da ein gezielter Schuss. Da viele Gegner immer aus einem klar sichtbaren Krater dem Boden entsteigen ist es oftmals kein Problem die Gegnerscharen zu besiegen, ehe sie überhaupt gefährlich werden können. Ein paar Levelbosse und Fahrabschnitte lockern das Ganze noch mal auf. Für eine echte Referenz bleibt aber zu wenig Abwechslung, dafür zuviel Routine. Sehr gut gelungen sind die Abschnitte, in denen sich der Spieler nur im Licht aufhalten darf.
Trailer zu Gears of War:
Enttäuschung auf hohem Niveau bei der PC-Version des Konsolen-Shooters mit wenig Abwechslung aber düsterer Splatter-Atmosphäre. Wer einen schwächeren PC hat sollte sich mal Rogue Trooper ansehen.
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