Samstag, 25. Dezember 2010

Moon (DS-Review)


Genre: Ego-Shooter
Erschienen: 3. Juli 2009 für Nintendo DS
Alterseinstufung: USK ab 12

Ego-Shooter auf einem Handheld spielen – eher würde ein Großteil der Spielerschaft das Teil zum Mond schießen. Vielleicht so oder zumindest so ähnlich könnte bei den Entwicklern von Renegade Kids (Dementium) die Idee zu Moon für den Nintendo DS entstanden sein, denn das kleine Modul zeigt tatsächlich, dass es funktionieren kann und der Spieler mit beiden Füssen auf dem Erdboden bleiben kann.

Wie der Titel es bereits vermuten lässt, spielt Moon auf dem Erdenmond, genauer gesagt in der fernen Zukunft des Jahres 2058, wo die Menschheit bereits Basen erbaut und weitaus tiefer gehende Forschungen anstrengt, als es noch heute der Fall ist. Bei Ausgrabungen stößt man dabei auf merkwürdige Bauwerke unter der unscheinbaren, öden Mondoberfläche. Major Kane, seines Zeichens Vorsitzender einer Vereinigung für Begegnungen mit Aliens, soll der Sache auf dem Grund gehen. Der Spielbeginn könnte fast 1 zu 1 aus Doom 3 kopiert sein, denn nach einem kurzen gemütlichen Ausflug zum Einsatzort bricht der Kontakt zu den restlichen Menschen ab und die Hölle bricht los.


In gewohnter Shooter-Manier werden hier allerdings merkwürdig aussehende Roboter anstatt Aliens bekämpft, mit einem Waffenarsenal, das keine Wünsche offen lässt. Der besonders gut ausgearbeitete Clou ist die Steuerung, sowohl für Links- als auch für Rechtshänder. Während auf dem oberen Bildschirm wie gewohnt das Geschehen aus der Ego-Perspektive abläuft, dient der untere vor allen Dingen der Orientierung. Neben der hilfreichen, jederzeit abrufbaren Minikarte fungiert hier die Handhabung zwischen Touchpen und Touchscreen in etwa genau wie mit der Computermaus am heimischen PC, damit man sich problemlos in alle Richtungen umsehen und auch schießen kann. Mit den Schultertasten sowie Steuerkreuz lässt sich die Spielfigur letztendlich gut durch die Spielumgebung steuern. Der Ablauf des mit vier bis fünf Stunden etwas kurzen Story-Modus spult größtenteils altbekannte Genre-Standards, spielt sich aber flott, bietet obendrein mit Fahrzeugabschnitten auf der Mondoberfläche etwas an Abwechslung. Ansonsten löst man kleinere, einfache Rätsel der Marke Öffne-die-Tür oder Deaktiviere-die-Sicherheitsschranke, vorzugsweise auch mithilfe einer kleinen fahrbaren Drohne, die sich durch kleine Öffnungen zwängen kann und so für unsere Spielfigur unerreichbare Bereiche erforscht. Im Gegenzug ist das kleine Helferlein auch relativ ungeschützt, somit anfälliger für die zahlreichen Feindkontakte. Hervorhebenswert sind die Zwischengegner, die dann und wann neben effektivem Dauerfeuer auch einen Hauch Taktik und richtiges Timing abverlangen.

Automatische Speicherpunkte sind fair verteilt, lassen auch für Neulinge kaum Frustmomente in drei wählbaren Schwierigkeitsstufen aufkommen. Motivierend: jede absolvierte Mission zeigt Statistiken betreffend benötigter Zeit sowie Schussgenauigkeit auf, was man dann jederzeit im Schnellen-Spiel-Modus weiter perfektionieren darf. Leider fehlt ein Mehrspielermodus komplett, so ist nach dem Durchspielen der Kampagne nicht unbedingt von Langzeitspaß zu sprechen. Prunkstück im wahrsten Sinne des Wortes ist aber die für den Nintendo DS wahnsinnig ausgefeilte Technik, sprich Grafik und Sound. Vor allen Dingen in Sachen Grafik setzt Moon durchaus Maßstäbe, denn alles läuft butterweich flüssig ab, ist für Handheld-Verhältnisse sehr detailliert und animiert. Englische Sprachausgabe, atmosphärische Musik und Soundeffekte, beispielsweise Waffengeräusche, passen wie das Staubkorn auf die Mondoberfläche.

Wertung: 8,6/10


Keine Kommentare: