Es ist mal wieder soweit: Alle paar Monate beglücken uns die flinken Jungs von City Interactive mit einem neuen Ego-Shooter. Anfangs war das doch alles sehr schlimm was man uns da andrehen wollte: In der Battlestrike-Serie wurde ein ganzer Krieg im Sitzen gewonnen. Bei Terrorist Takedown konnte man sich zumindest bewegen aber man wollte das gar nicht bei der bescheidenen Qualität. Code of Honor war bislang der beste Shooter der Firma, ausgestattet mit der Chrome-Engine die zwar schon ihre Jahre auf dem Buckel hat aber noch immer ihren Sinn und Zweck erfüllt.
Nun schlüpft man im neuesten Teil mit dem einfallsreichen Titel „The hell in Vietnam“ in die Rolle des Col. Thomas "Deadeye" Coburn. Das ist aber eigentlich auch ziemlich egal, denn so was wie eine ausgetüftelte Story oder Identifikationsmöglichkeiten mit der Hauptperson gibt es nicht. Trotzdem habe ich mir mal die Demoversion etwas genauer angesehen und berichte was mir während meiner Tour so alles passiert ist.
Der Bildschirm lädt und lädt und lädt und...Hallo! Nicht einschlafen! Genau wie beim Urprogramm dieser Engine geizt auch Hell in Vietnam nicht mit total übertriebenen Ladezeiten – bevor ich die ersten Schritte machen konnte vergingen über 2 Minuten. Mir blieb also nichts anderes übrig als die ganze Zeit gebannt auf den Bildschirm zu starren und Däumchen drehen. Nach dieser Odyssee stehe ich mit meiner Spielfigur im Wald und wundere mich über die grausige Performance. Fraps zeigt während der gesamten Demoverlaufs nicht mehr als 20 fps (meist sogar nur 10!!!) an, für eine derart alte Engine kann das nur ein Anhaltspunkt für schlechte Optimierung sein. Denn von Nextgen-Grafik ist Hell in Vietnam in etwa soweit entfernt wie ich von einem Festvertrag bei meinem Arbeitgeber.
Sehr schön klappt dafür die Steuerung, die habe ich selbst bei erstklassigen Ego-Shootern schlechter in Erinnerung. Man zielt wirklich sehr genau, was aber auch daran liegen mag dass sich die Gegner nicht sonderlich viel bewegen. Den ganzen Tag Reis fressen macht halt dürre Beine... Mit einem Druck auf die rechte Maustaste zoome ich mit meiner Waffe heran, was das Zielen nochmals erleichtert. Das hat mir schon bei Call of Duty sehr gefallen und so pirche ich mich von Deckung zu Deckung näher an meine Feinde heran. Den Kompass in der linken unteren Ecke ignoriere ich mal einfach: Viel zu bunt und unübersichtlich, da nehm ich mir lieber die Zeit und schaue mir die große Karte per Tastendruck an, dort sind die aktuellen Missionsziele besser zu sehen – verfehlen kann man sie allerdings nur sehr schwer da das Leveldesign nicht sehr viel Spielraum lässt.
Nachdem die KI der Widersacher ihre ersten wirklich schlimmen Aussetzer Preis gibt – so will mich ein Feind partout nicht bemerken wollen obwohl ich neben ihm die ganze Zeit hin- und herhüpfe - treffe ich auch Teamkameraden die in einen Häuserkampf verwickelt sind. Diese geben mir den Auftrag die feindlichen Scharfschützen auszuschalten. Ein Frontalangriff käme einem Himmelfahrtskommando gleich, deshalb kämpfe ich mich durch die Ruinen von der Seite an. Etwa 50 Magazine später sind auch diese Geschichte, da bekomme ich einen Raketenwerfer in die Hand gedrückt und muss mich gegen schweres Gefährt zur Wehr setzen. Da an dieser Stelle die Performance in die Knie geht muss ich kapitulieren und wähle den Freitod – eine echte Erleichterung obwohl ich mir das Spielerlebnis deutlich schlechter vorgestellt habe.
Hell in Vietnam erscheint im Mai 2007 und kostet 19,99 € - mein Tipp wäre an dieser Stelle allerdings sich Vietcong und seinen Nachfolger zuzulegen. Damit hat man sicherlich mehr Spass. Von mir aus auch noch Men of Valor, das bekommt man bei amazon sogar schon für 1 € und bietet bedeutend viel Spass. Also bekommt man für 1 Hell in Vietnam bereits die 3 besten Vietnam-Shooter zusammen. Noch Fragen?
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