Dienstag, 29. Juli 2008

Haze (PS3-Review)

Genre: Ego-Shooter
Erscheinungstermin: 23. Mai 2008 für PS3 (PC, Xbox360 geplant)
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe gem. § 14 JuSchG

Sucht man im Internet nach "Haze" so landet man zwangsläufig bei 2 Dingen: Cannabis und dem Videospiel von Free Radical Design, den Entwicklern der ordentlichen Time Splitters-Serie. Da wir in unserem Blog aber keine Drogen behandeln und sonst auch keine Ahnung davon haben, gehts jetzt natürlich um das Videospiel.

Ein bisschen über Drogen erzählen muss ich an dieser Stelle aber doch, denn der Ego-Shooter hat seinen Namen nicht umsonst: Die Droge "Nektar" wird von den Söldnern des Mantel-Unternehmens konsumiert, das gegen die Rebellen der Promise Hand in den Kampf zieht. Diese verleiht ihnen Schnelligkeit, Schussgenauigkeit sowie kontrollierte Gedankenmanipulation durch Mantel. Einer dieser Söldner sind wir. Durch die Droge werden Feinde fortan sehr grell dargestellt, sie sich also nicht mehr so gut tarnen können. Aber Vorsicht: Eine Überdosis führt unweigerlich zum Kontrollverlust über alle Sinne. Was als großes Feature angekündigt wurde, verpufft aber wie das gesamte Spiel schnell in einer miefigen Wolke voll Mittelmässigkeit.








Dabei hätte alles so schön sein können: Zur E3 im Jahre 2006 wurde dieser Shooter angekündigt und sorgte sofort für helle Begeisterung mit seinem frischen Dschungelszenario, das direkt an die damalige Referenz Far Cry erinnerte. Doch von diesem Glanz ist zwei Jahre nach dieser ersten Präsentation so gut wie nichts mehr übrig geblieben: Den Demonstrationslevel erkennt man sofort wieder... Nur mit drastisch reduzierten Details und geringerer Auflösung. So lässt das mittlerweile 4 1/2 Jahre alte Far Cry den aktuellen Shooter Haze wie Altpapier aussehen, was aber nicht nur am Detailmangel, sondern auch noch an der unglaublichen Sterilität und Einfallslosigkeit der Gegner, Level und Missionen herauskristalisiert. Einzig der allerletzte Abschnitt und der interessante Hotelruinen-Komplex deuten die großen Ambitionen des Titels an. Ansonsten ballern wir uns in der blassen Heldenhaut durch geradlinige Levels, betätigen Hebel wie in der Shooter-Urzeit und versuchen einfach irgendwie von A nach B zu kommen. Die meiste Zeit ist man allerdings nicht alleine, sondern schlägt sich mit seinen Kollegen durch die Komplexe, nicht nur zu Fuss sondern auch per Fahrzeug. Da zeigt sich auch die kooperative Komponente, denn der Titel lässt sich mit Freunden durchspielen.









Highlights müsst ihr also mit der Lupe suchen, was sehr anstrengend sein sollte, denn in 6-8 Stunden Spielzeit lässt sich einfach nicht allzu viel finden. Eher im Gegenteil: Die Story, wenn man sie denn so nennen kann, plätschert nur so vor sich hin, dazu gesellen sich allerhand lächerliche Logikfehler und die schwache deutsche Synchronisation (Stichwort: "Hölle ja"). Es gibt zudem keine wirklich nennenswerte Waffe, alles schon tausendmal und mehr gesehen. PC- und Xbox360-Besitzer seien also vorgewarnt: Auf die angekündigten Versionen braucht niemand zu warten, denn Haze ist nicht mehr als einer von vielen Shootern. Von vielen schwachen Shootern wohlgemerkt, mit dem Prädikat "Dem Hype nicht gerecht geworden".



Wertung: 6,0/10

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