Freitag, 26. Oktober 2007

F.E.A.R. (PS3-Review)

Genre: Ego-Shooter
Erschienen: Anfang 2007 für PS3 (PC: 2005, Xbox360: 2006)
USK: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG

FEAR sollte schon vor 2 Jahren PC-Spieler das Fürchten lehren, Xbox360er ein Jahr später. PS3-Besitzer sind also wieder mal die letzten mit dem Release Anfang 2007. Doch lohnt sich der PC-Port überhaupt noch oder ist die Technik nach 2 Jahren voller neuer Grafikreferenzen das einzige zum Fürchten...

Normalerweise steht am Anfang einer jeden von mir verfassten Review eine kurze Story-Zusammenfassung, was bei FEAR allerdings nicht so einfach ist. Denn eine wirre Geschichte wird über wirre Traumsequenzen, Laptop-Downloads, Radiomeldungen und Anrufbeantworter-Nachrichten erzählt. Zum Glück gibt es Fans mit zuviel Zeit, die sich die Mühe gemacht haben die Story zusammengefassen und ihr 58 Seiten langes Dokument zum freien Download anbieten. Also wer am Ende genauso bedröppelt da steht wie ich nach dem zweiten Durchspielen (die PC-Version lief vor exakt 2 Jahren auf meinem PC) kann sich das Teil hier runterladen, Wikipedia hilft aber auch hier weiter obwohl liebloser präsentiert. Hier trotzdem mal mein Versuch in Kurzform ohne zuviel zu verraten: Paxton Fettel heißt der Widersacher, dieser gehört zum Projekt Origin. Am namenlosen Spieler, der der namensgebenen Fear-Einheit angehört, liegt es nun Fettel und seine Supersoldaten zu stoppen. Ständig bekommt man merkwürdige Sequenzen mit einer gewissen Alma, die alles andere als ein nettes Mädchen ist. Hört sich spannend an, oder?! "So lala" würde man sagen, die Erzählweise der Story gehört nicht wirklich zu den Stärken des Titels. Diese spielt er in anderen Punkten aber in vollster Güte aus!

Im Prinzip macht ja jeder Shooter das Gleiche: Erschieße alle Gegner, drücke mal hier ein paar Schalter beziehungsweise Hebel, such dir ne Katze als Schalldämpfer... Moment, das ist was anderes... Die große Stärke von FEAR sind die Schießereien: Das fängt bei den durchschlagskräftigen Waffen an, die unübertroffene Präzision der Steuerung auch auf Konsole (!!!) und natürlich die unglaublich stylische Zeitlupenfunktion. Diese Effektumsetzung lässt jeden Matrix-Kinofilm und jedes Max Payne alt aussehen. Die Kugeln zischen dem Spieler mit ihrem Schweif nur so um die Ohren während Querschläger Funken sprühen lassen. Diese Funktion sollte man mit Bedacht und Taktik einsetzen, denn die Gegner verlangen dem Spieler schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad alles ab. Nicht umsonst gelten die Widersacher in diesem Spiel noch heute als die Schlausten: Deckung suchen, sich von der Seite anschleichen, Absprachen untereinander - einfach genial umgesetzt. Deshalb spielt man FEAR!

FEAR spielte man vor 2 Jahren auf PC auch wegen seiner detaillierten Grafik, die neben den oben bereits gelobten Effekten und Animationen, dem beeindruckenden Zusammenspiel von Licht und Schatten allerdings auch zur Sterilität und Abwechslungsarmut neigt. Die Räume sind größtenteils leer oder mit 08/15-Equipment-Sets ausgestattet. Die Konsolenumsetzungen wurden in dieser Hinsicht leider nicht aufgebohrt - ganz im Gegenteil: An jeder Ecke sieht man die Probleme der Entwickler mit den Portierungen. Größtenteils matschige Texturen, Ruckeleinlagen und ewig lange Ladezeiten. Die PC-Version ist noch immer die beste im direkten Vergleich!

Die Gegner verhalten sich wie bereits beschrieben sehr clever, allerdings fehlt es auch hier an der absoluten Abwechslung. An späteren Stellen nerven Decken-Geschütze und fliegende Drohnen. Hier und da mal ein extra knackiger Zwischengegner wäre sehr nett gewesen. Die Schockeffekte haben die Zockergemeinschaft schon immer zweigeteilt. Die Gruseleinlagen im Stil von Horrorfilmen wie The Ring oder The Grudge sind eben nicht jedermanns Geschmack. Richtig erschreckt habe ich mich nicht, die gelungene düstere Atmosphäre kann man dem Titel aber keinesfalls absprechen. Die klug eingesetzte Musikuntermalung tut dieser Atmosphäre keinen Abbruch, man sollte in dieser Hinsicht aber zum englischsprachigen Pendant greifen, da dieser auch ohne Schnitte auskommt. Der Spass dauert auch leider nur maximal 8 Stunden dafür ist er fast eine ganze Klasse besser als Resistance.

FEAR sollte jeder Ego-Shooter-Fan einmal gespielt haben, ob unbedingt auf einer Nextgen-Konsole muss jeder für sich selbst wissen. Ein Nachfolger unter dem Namen Project Origin erscheint schon 2008 die gleichen Systeme. Für PC und Xbox360 gibt es noch zusätzlich Addons, die von Project Origin allerdings ignoriert werden.



Fazit: Konsolenumsetzung des PC-Hits von 2005, der unter wirrer Storypräsentation und schwacher Technik leidet - allerdings mit toller Steuerung und Atmosphäre glänzt.

7,8/10

3 Kommentare:

Dennis hat gesagt…

Kann das Spiel nur empfehlen.

Tolle Kritik Ash. Schließe mich da an. :)

Der D hat gesagt…

jo ich auch ;)
Gibts schon für xbox seid 2006.
F.E.A.R Files kommt jetzt neu...wenn ich mich nicht irre?

greez

Ash hat gesagt…

Ja stimmt. Und FEAR 2 steht auch schon unter dem Namen PROJECT ORIGIN in den Startlöchern (siehe Newsmeldung vor ein paar Tagen).