Freitag, 7. September 2007

Demo-Review zu John Woo´s Stranglehold (PS3)

Diese Nacht war es endlich so weit: Die Demo des so sehr erwarteten Stranglehold – der Nachfolger des Actionfilm-Klassikers Hard Boiled aus den 90er Jahren in Videospielform - steht endlich im PS-Store zum Download bereit und enthält einen Marktplatz-Abschnitt.

Wieder einmal heißt der Hauptprotagonist Tequila (Chow Yun-Fat), der nicht gerade zimperlich mit Mensch und Mobiliar umgeht ohne mit der Wimper zu zucken. So viel scheint schon mal fest zu stehen: Die Videos und Bilder haben nicht zu viel versprochen, es ist eine würdige Fortsetzung, leider mit dem ein oder anderen Makel der sich anhand der Demo aber schon herausfiltern lässt. Max Payne wird wohl der König des Genres bleiben, aber es war wohl noch nie so knapp.

Im Vorfeld wurden die knackigen Systemvoraussetzungen für den PC nicht gerade mit Wohlwollen aufgenommen, Konsoleros juckt das aber reichlich wenig. Hier bekommt man ruckelfreien Unreal3-Engine-Genuss, kräftig aufgemotzt und um ein Vielfaches schöner als z.B. in Rainbow Six Vegas. Besonders die Details in den Gesichtern haben es mir angetan, Chow Yun-Fat und alle anderen Protagonisten sind in Cutscenes aber auch im Spiel lebensecht dargestellt und hochdetailliert. Besonderen Gefallen werden Genre-Anhänger an der enorm interaktiven Umgebung haben: Wenn Tequila einmal gewütet hat bleibt kein Stein auf dem anderen. Automatisch rutscht man an kleinen Gegenständen entlang, auf Knopfdruck sogar extra stylisch auf Geländern ab und sogar auf. Nervig ist es allerdings, dass vieles zu automatisch abläuft: Wenn man ganz ruhig durch die Gegend geht nach einem spektakulären Kampf und andauernd ungewollt an Sachen entlang rutscht wird es nach der Zeit ein bisschen lächerlich. Ebenfalls ein großer Nervfaktor: Gegner kommen viel zu häufig in Scharen aus ein und der selben Ecke heraus – hier fühlte ich mich an einen Gewissen Abschnitt im Film „Matrix Reloaded“ erinnert, als Neo den hunderten Smiths entgegensteht...

Die sogenannte Tequila-Time, welche sich nach der Zeit immer wieder selbst auflädt, verfeinert die ansonsten perfekte Steuerung nochmal – so geht das ohnehin problemlose Zielen nochmal einfacher von der Hand und es gibt einen netten visuellen Effekt, allerdings nicht so fein wie bei Max Payne oder Fear, die ebenfalls diesen Zeitlupeneffekt zu einem wichtigen Feature im Gameplay gemacht haben. Hin und wieder kommt es zu ganz besonders tollen Momenten: Wird Tequila von mehreren Gegnern gleichzeitig umzingelt geht sofort die Zeitlupenfunktion an, jetzt kann man lediglich noch den Oberkörper bewegen. Mit dem linken Stick weicht man den Gegnern aus, mit dem rechten visiert man den Gegner an und drückt ab – BAM! BAM! BAM!

Das fertige Spiel erscheint mit etwas Verspätung zur Xbox360- und PC-Version am 12. Oktober nach jetzigem Stand. Dann erwartet uns ein kurzes, aber handfestes und nie langweiliges Actionspektakel, dass völlig zurecht den Namen John Woo im Titel trägt.

8,7/10



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