Sonntag, 6. Juli 2008

Evil Dead Regeneration (PC-Review)

Genre: 3rd-Person-Action
Erschienen: 13. September 2005 für PC, PS2 und Xbox
Besonderheiten: In Deutschland nicht erschienen, englische Sprachausgabe

1982: Das Jahr in dem Bruce Campbell, Sam Raimi und Evil-Dead-Filmreihe auf einen Schlag berühmt wurden. Ein gutes Vierteljahrhundert später wurde dann endlich die erste vernünftige Spiel-Umsetzung geliefert, nach den eher grottigen Ablegern Hail to the King und A Fistful of Boomstick.

Wie in den 3 Filmen (und ebenso dem Kurzfilm Within the Woods von 1978) ist die Hauptfigur der draufgängerische Ash Williams, der jeder Gefahr mit einem lockeren Spruch, einer Handfeuerwaffe in der linken Hand sowie der Kettensäge da, wo einst die rechte Hand war, gegenübersteht. Filmfreunde freuen sich über die Originalstimme von Schauspieler Bruce Campbell, der in den freischaltbaren Extra-Schnipseln der Tonaufnahmen und Interviews allerlei Interessantes zum Spiel und eines möglichen vierten Filmteils Preis gibt. Mit ihm schnetzelt ihr - anfangs noch ein wenig hakelig - durch die 10 abwechslungsreichen Schauplätze (z.B. Hütte, Irrenhaus, Wald, Sumpf, Hafen, etc.). Dabei steuert sich das Gemetzel aus der 3rd-Person-Ansicht, ähnlich wie Tomb Raider. Ganz alleine ist Ash diesmal aber nicht: Als Sidekick wurde der kleine Sam integriert, gesprochen von Ted Raimi, ebenfalls ein alter Bekannter der Filmreihe. Sam hat ein kleines Problem, nämlich dass er den Tod magisch anzieht und wirklich durch alle möglichen Todesarten zerfetzt, geplättet und gebraten wird.











An bestimmten Stellen kommt ihr auch nur mit ihm weiter oder kickt ihn mit Ash´s Schusskraft auf die Feinde. Das ist besonders hilfreich bei Feinden auf erhöhten Stellungen, die man mit der Hauptspielfigur nur schwer bis gar nicht erreichen kann. Leider ist Sam nicht sehr stark, bei seinen Abschnitten empfiehlt es sich den Gegnerhorden auszuweichen, da es eh zumeist darum geht durch einen kleinen Spalt einen Hebel zu betätigen um weiterzukommen. Sam stirbt, wie bereits erwähnt sehr oft, das Spiel ist aber erst vorbei wenn Ash das Zeitliche segnet. Dann heißt es zurück zum vorherigen Speicherpunkt, eine freie Speicherfunktion gibt es leider nicht. Jeher ein prägendes Merkmal einer klassischen Konsolenportierung, aber sicherlich nicht das Einzige: Die Steuerung geht besonders zu Anfang nur schwer von der Hand, u.a. auch durch die unglückliche Standardbelegung. Die Tasten liegen einfach viel zu weit auseinander. Habt ihr aber eure Idealkonfiguration gefunden kann das blutige Schnetzeln so richtig losgehen. Im Laufe des Spiels finden sich noch allerlei nützliche Waffen, z.B. ein Raketenwerfer, Shotgun sowie eine verbesserte Kettensäge, ein nützlicher Greifhaken (mit dem sich auch die Gegner ranziehen lassen) sowie eine Art Flammenwerfer. Wer jetzt eine sinnlose Orgie erwartet liegt nur teilweise richtig, denn einige Gegner erfordern schon das geschickte Zusammenspiel der gegegbenen Möglichkeiten, wobei die Standardgegner wirklich strohdumm sind.










Etwas taktisch wirds dann gerade bei vielen der Zwischengegner, die einigermaßen einfallsreich sind, aber ich will hier mal nicht zuviel verraten. Sehr gelungene Cutscenes treiben die kurze Handlung voran (ca. 8 Stunden), diese lassen sich im Nachhinein auch nochmal im Menü einzeln anschauen. Dass die Synchronstimmen absolut passen, habe ich oben bereits erwähnt. Hier und da ein wenig mehr Musik wäre nicht verkehrt gewesen. Der Grafik sieht man seine Konsolenherkunft jederzeit an, dafür sind die Schauplätze zu klein, zu eckig und zu detailarm. Das Kampfsystem ist zeitweise richtig spassig, besonders die Finishing Moves, auch wenn der Grat zur Eintönigkeit schmal ist. Dafür nerven besonders im letzten Spieldrittel aufgesetzte Rätseleinlagen, die nun wirklich nicht hätten sein müssen und eine höhere Wertung verhindern. Trotzdem versprüht der Titel jederzeit den passenden Evil-Dead-Charme. Und das ist es letzten Endes, was das Spiel überraschend empfehlenswert macht.



Wertung: 7,2/10

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