Freitag, 19. September 2008

Turning Point: Fall of Liberty (PC-Review)

Genre: Ego-Shooter
Erschienen: 12. März 2008 für PC, PS3 und Xbox360
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe gem. § 14 JuSchG

Nicht schon wieder ein Shooter im 2. Weltkrieg - die ersten Gedanken, die mir bei der Ankündigung in den Kopf schossen. Doch die nächsten Zeilen eben jener Ankündigung machten den Titel dann doch etwas interessanter, wenn auch geschmacklos: der frühere englische Premierminister Churchill hat durch seinen frühen Tod eine nie wirklich große Rolle gespielt und so nimmt die Geschichte des 2. Weltkrieges einen ganz anderen Verlauf: Nazis überrennen Amerika!

In diesem Szenario schlüpfen wir in die Rolle eines Bauarbeiters, der genau wie seine Kollegen und dem Rest der amerikanischen Bevölkerung vom plötzlichen Einmarsch der Deutschen überrascht wird. Da fragt man sich natürlich direkt, wie die bösen Nazis unbemerkt den Atlantik überqueren konnten?! Luftschiffe verdunkeln den Himmel und Fallschirmjäger setzen sich auf amerikanischen Boden ab. Ohne Waffe versuchen wir uns erstmal von einem Stahlgerippe nach unten zu arbeiten. Der Beginn ist noch richtig nett inszeniert, überall Explosionen, Feuer, Schreie und die unheilbringenden Angreifer aus der Luft...









Allzu viel Erwähnenswertes gibt es nicht zu dem Titel zu sagen, weshalb ich mich hier auch auf eine möglichst kurze Review beschränken will: Die Grafik sollte mit dem Grundgerüst der Unreal Engine 3 eigentlich gut gewappnet sein - doch Pustekuchen. Öde Settings und Schauplätze, matschige Texturen, farblose Charaktermodelle, katastrophale Animationen und lieblose Waffenmodelle stellen ohne Zweifel den absoluten Tiefpunkt der ansonsten prachtvollen Grafikengine-Historie dar. Ganz schlimm ist das permanente Ruckeln, was besonders bei den lahmen Schusswechseln auffällt und störend wirkt, viele Einstellungsmöglichkeiten hat man bei der PC-Version sowieso nicht. Gerade mal die Auflösung und der Detailgrad Niedrig bis Hoch lassen sich einstellen.

Grafik ist ja bekanntlich nicht alles - doch leider in diesem Fall nicht der einzige Schwachpunkt des Spiels: Das gesamte Gameplay ist so dermaßen 08/15 und abwechslungsarm, dass es schon wenig talentierte Map- und Modbastler besser hinkriegen könnten. 95 % der Spielzeit von ca. 5 Stunden wird geballert, 5 % beschäftigen sich mit dem dämlichen Sprengsatz-Minispiel, in dem es gilt 3 Drähte richtig zu verbinden. In den restlichen 5 % hangeln wir an vorgegebenen Stellen entlang um weiter zukommen, dann verschiebt sich die Egoperspektive kurz in die 3. Person. Gähn... Der radikale Preissturz kommt also nicht von ungefähr, mittlerweile zwinkert die PC-Version bereits für 9,99 € entgegen, die Konsolenversion mit günstigen 19,99 € - doch Vorsicht: Selbst dieser Preis ist zu teuer. Schade um das ambitionierte Projekt und den genialen Soundtrack, der selbst mit dem von Genrekrachern wie beispielsweise Call of Duty mithalten kann.



Wertung: 4,7/10

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