Mittwoch, 10. Oktober 2007

Exodus from the Earth (PC Demo-Review)

Unter "Exodus" versteht man im Allgemeinen einen Ausgang, z.B. den berühmtesten Exodus der Israeliten aus Ägypten. Auch beim neuesten Ostblockshooter sollte man schnellstens die Tür zum Ausgang finden um nicht unnütze Zeit mit diesem 08/15-Shooter zu verplempern.

Vielen wird die neueste "Perle" der russischen Shooter-Entwicklerszene (in diesem Fall Parallax Arts Studio) überhaupt nichts sagen. Auch mir kamen die Screenshots in einem bekannten Videospielforum sehr fremd vor. Auf Nachfrage bekam ich Namen und Downloadlink zur Demoversion von Exodus from the Earth, die Bilder sahen ziemlich interessant aus. Etwa 600 Megabyte später befand sich besagte Demoversion schon zum Start auf meiner Festplatte. Da das Spiel vollständig in russisch gehalten ist konnte ich die Einstellungen schonmal vergessen, Russisch-Roulette ist nicht so mein Fall...
2 Missionen stehen mir zur Auswahl, ich tippe mal die erste an. Nach einer kurzen Ladezeit steh ich schon wie die Axt im Walde, denn außer mit dieser und einer kümmerlichen Pistole bin ich anfangs nicht ausgestattet. Vor mir tippelt eine kleine Maus herum, die ich erst bei näherem Hinsehen als solche identifizieren konnte. Glücklich sieht sie nicht aus, wahrscheinlich auch auf der Suche nach dem Ausgang. Ich erlöse sie ohne zu zögern... Auch die ersten Gegner, die völlig ungelenk aus den Türen ohne Sinn und Verstand aus den Türen herausgestürmt kommen erlöse ich schnell. Schon habe ich die erste richtige Waffe in den Händen, eine sehr genaue Schrotflinte, deren Effektivität auch auf größere Distanzen wenn man sie in den winzig kleinen Levelabschnitten so bezeichnen kann keine Wünsche offen lässt. Die Gegner scheinen übrigens Klone zu sein. Soviel mal wieder zur Widersachervielfalt aus dem Baukasten...

In einer Art Garage angekommen (es ist wirklich sehr schwer jedem Raum eine Bezeichnung zu geben weil alles so verdammt gleich aussieht) stellt sich schon das erste "Physikrätsel" vor: Vor einem Gefährt, dem vorne rechts ein Reifen fehlt stehen 2 Kisten mit denen ich mir den Weg in die nächste, höher gelegene Ebene wage. Bei Half Life 2 war das noch sehr cool, aber das ist leider auch schon 3 Jahre her jetzt. Und was wäre ein Shooter ohne Hebel ziehen und Schlüsselkarten suchen. Wahrscheinlich ein guter und innovativer Shooter...

Sehr abrupt ist der erste Level vorbei ohne überhaupt einen einzigen, winzigen Storyschnipsel Preis zu geben. Die Geschichte spielt sich anscheinend nur vorm Levelstart auf dem Ladebildschirm ab, den ich allerdings mangels Russisch-Kenntnisse nicht entziffern kann. Der zweite Level bringt auch keine Besserung: Das Wasser langweilt mich und mir kommt es bald so vor, als wenn die verwendete Riposte-Engine ein Relikt vergangener Unreal-Anfangszeiten wäre. Effekte gibt es so gut wie keine, lediglich die solide Glasdarstellung und die Wasserperlen nach dem Auftauchen lösen so etwas wie Euphorie aus. Ach Entschuldigung, das war nur ein Pfurz...

Nachdem ich 2 Hebel betätige um die nächste Ebene zu erreichen und mich die ersten Schüsse der Feinde erledigen freue ich mich und betätige den Exodus-Knopf. Am ehesten vergleichen lässt sich Exodus from the Earth noch mit dem kürzlich erschienenen Red Ocean, welches aber im direkten Vergleich nicht nur durch bessere Grafik und Spielbarkeit abschneidet. Wer unbedingt mal einen ordentlichen Ego-Shooter aus Russland spielen möchte soll sich mal an Übersoldier 1 oder You are empty probieren. Wer trotzdem neugierig geworden ist saugt sich die Demo hier oder informiert sich auf der Homepage. Danke nochmals an Carver aus dem GSPB, wenn ich dich demnächst nach nem Demolink zu nem mir unbekannten Spiel frage, sag einfach NEIN...



Wertung: 4,8/10

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