Genre: Action
Erschienen: 28.August 2009 für PS3 & Xbox360, 18.September 2009 für PC
Alterseinstufung: USK ab 16
Wenn ein Comic-Superheld in den letzten Jahren so richtig eingeschlagen hat, dann ist es wohl die menschliche Fledermaus Batman aus der fiktiven Metropole Gotham City. Neben den wirklich sehenswerten Kinoblockbustern Batman Begins und besonders dem Oscar prämierten The Dark Knight schafft es auch endlich einmal eine Videospielumsetzung aus den unbewohnbaren Höhlen der Bedeutungslosigkeit. Dabei soll Batman: Arkham Asylum nur der Startschuss für eine ganze Serie an qualitativ Hochwertigen Spielen werden.
Anstatt die Geschichte um dem mit bürgerlichem Namen Bruce Wayne genannten Verbrechensbekämpfer neu aufzurollen, setzt Batman: Arkham Asylum da an, wo viele Geschichten enden würden. Der allseits bekannte Erzfeind Joker wird von Batman persönlich in eine psychiatrische Anstalt nach Arkham gebracht. Doch hinter dem scheinbaren Ende aller abgedrehter Kriminalität verfolgt dieser einen düsteren Plan, der sich erst nach dem atmosphärisch dichtem, ruhigen Spielbeginn offenbart. Niemand geringeres als Harley Quinn, nicht unbedingt viel weniger verrückt und gefährlich als ihr Mentor, verhilft eben jenem zur Flucht. Einfach abzuhauen wäre ihm aber viel zu einfach, stattdessen wird kurzerhand der gesamte Komplex mit den hörigen Schlägern übernommen mit nur einem Ziel: Batman endgültig zu vernichten um schließlich die Stadt und von dort aus die gesamte Welt zu erobern. Die erzählte Geschichte wirkt absolut filmreif, wird atmosphärisch dicht in Spielgrafik präsentiert und hat obendrein ein hervorragendes Charakterdesign zu bieten.
Was sich zu Anfang wie ein herkömmlicher flotter Klopper mit Kombomöglichkeiten spielt wandelt sich schon schnell zu einem durchaus cleveren Schleichspiel, wo es weitaus effektiver ist die Gegner unentdeckt aus dem Hinterhalt zu überwältigen, allerdings nicht nur den nützlichen Schatten wie ein Meisterdieb Garrett nutzend sondern auch die Spielumgebung, etwa Steinfiguren, von wo man die Laufwege der Gegner in aller Ruhe analysieren kann. Erledigte Gegner, die sich leider viel zu ähnlich sehen und kaum variieren, geben dem Spieler Erfahrungspunkte für Panzerung, Gadgets oder neuen Schlagfertigkeiten. Ein nützliches Gadget ist u.a. der Enterhaken, mit dem auch schwer erreichbare und höher gelegene Stellen erreichen lassen, beispielsweise unabdingbar um das Lüftungssystem zu nutzen um weiterzukommen. Wichtige Stellen sowie Objekte werden im optionalen Detektivmodus optisch hervorgehoben, in dem ihr übrigens einen Großteil der Spielzeit verbringt, denn es ist nicht unbedingt immer offensichtlich, wohin der Weg des maskierten Bruce Wayne führt oder wo des Rätsels Lösung versteckt ist. Dieser Modus ist unabdingbar, etwa um entführte Charaktere anhand von liegen gelassenen Spuren zu finden. Was in den ersten Spielstunden noch relativ spassig wirkt, ja fast wie das Maß aller Dinge in diesem Genre verkommt leider schon wenig später zur absoluten Routine, denn außer cool inszenierten, viel zu einfachen Zwischengegner-Kämpfen läuft Batman: Arkham Asylum im Hauptkern immer gleich ab: Mit dem Enterhaken zieht sich Batman an einer höher gelegenen Steinfigur hoch, mustert die Laufwege der Gegner, lässt sich mucksmäuschenstill hinter den Widersacher fallen um ihn per Hand auszuschalten, alternativ noch per Gleittritt oder Baterang, einer Art Bumerang. Zwischendurch wird die ein oder andere brüchige Wand mit Explosivgel zerstört. Zugegebenermaßen ist es auch besonders cool, wenn Bats die Schläger von oben greift und so in seinem Umhang erledigt. Wie beschrieben: Cool, aber nach etlichen Malen sehr eintönig.
Bei all diesen Aktionen ist geschickte Vorsicht geboten, denn alle Insassen sind mit elektronischen Halsbändern miteinander verbunden und alarmieren sich so gegenseitig, wenn ihr unvorsichtig vorgeht. Ein immer wieder eingestreutes Element sind Tonbänder und die Rätsel des bekannten Riddler als spaßige Sekundärziele, wo besonders absoluten Batman-Fans Gefallen daran finden werden, die auch durch die vielen versteckten Extras sowie versteckten Hintergrundinfos voll auf ihre Kosten kommen. Für solche führt einfach absolut kein Weg an diesem Spiel vorbei, trotz der fehlenden Abwechslung und den wenigen Freiheiten in Sachen Spielumgebung. Nach dem etwas merkwürdigen, etwas unbefriedigenden Ende wartet noch ein Herausforderungsmodus, der viele der erlernten Taktiken und Moves abverlangt.
Technisch ist Batman: Arkham Asylum nichts vorzuwerfen, denn es gehört mit knackigen Texturen, sehr schönen Charaktermodellen (abgesehen von den zu eintönig geratenen Schlägern), atmosphärischen Licht-/Schatteneffekten, die die Schauplätze veredeln zu den feinsten Titeln auf Basis der Unreal Engine 3. Bei der Steuerung geht alles superflüssig von der Hand, auch wenn der spielerische Anspruch etwas auf der Strecke bleibt. Dafür reißen sowohl die englische als auch die fantastische deutsche Sprachausgabe mitsamt gelungener Musikunterstreichung zu jeder Spielminute mit.
Fazit: Nicht nur auf der großen Kinoleinwand macht der düstere Mann im Fledermaus-Kostüm eine ausgesprochen gute Figur: Batman´s Ausflug ins Arkham Asylum ist der Startschuss einer tollen Videospielserie.
Fazit: Nicht nur auf der großen Kinoleinwand macht der düstere Mann im Fledermaus-Kostüm eine ausgesprochen gute Figur: Batman´s Ausflug ins Arkham Asylum ist der Startschuss einer tollen Videospielserie.
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