Sonntag, 8. Juni 2008

Ankh Trilogie (PC Review)




Genre: Point & Click Adventure
Erschienene Spiele für PC: Ankh am 31.10.2005, Ankh: Herz des Osiris am 30.10.2006, Ankh: Kampf der Götter am 15.11.2007
Alterseinstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. § 14 JuSchG

Seit 2005 machen sich die deutschen Entwickler von Deck13 unter Adventure-Spielern einen Namen. Nicht nur die hier vorgestellte Ankh-Trilogie sondern auch Jack Keane geht auf ihr Konto. Demnächst erwartet uns sogar das erste waschechte Rollenspiel mit Venedig als Location. Nach dem großen Test zu Jack Keane habe ich nun auch alle 3 Ankh-Teile beendet und schilder meine Eindrücke.

Hauptdarsteller in allen 3 Episoden ist der junge Tolpatsch Assil, der im fernen Ägypten - genauer gesagt in Kairo und Umgebung - auf einer selbst organisierten Party in der Pyramide unabsichtlich das Grab des Skarabäerkönigs entweiht und von nun an dessen Ankh tragen muss. Dieser Gegenstand ist dann auch der Hauptbestandteil aller 3 Teile, die allesamt eine abgeschlossene Handlung haben. Doch die Story dreht sich nicht nur um die alte Ägyptische Geschichte sondern beinhaltet viele Querverweise zur heutigen modernen Zeit, in der wir leben. Dieser besondere Mix macht den Humor der Spielreihe aus, sodass auch Geschichtsmuffel hier ihre helle Freude haben werden. Doch Assil ist nicht die einzige steuerbare Figur: Abschnitte mit der gewieften Thara und der schusselige Pharao nehmen ebenfalls ein wenig Platz im Spiel ein. Größtenteils bleibt man aber bei Assil und nur selten ist direkte Zusammenarbeit zwischen den Charakteren nötig.










Da Humor ja immer Geschmackssache ist, wird mit diesen Spielen sicherlich nicht jeder glücklich. Jedoch nahmen sich die Entwickler die ehemaligen Adventure-Größen von Lucas Arts als Vorbild und auch zur Hilfe, um einen gewisses Niveau zu erreichen. Das ist ihnen auch zweifellos geglückt. Neben den lustigen und perfekt vertonten Charakteren kommt es immer wieder zu abstrakten Situationen. Oder habt ihr schonmal von einer Camel O Wash gehört, also einer Kamel-Waschanlage. Oder wie wäre es mit einem zahnlosen Krokodil? Da gibt es wirklich einige gelungene Momente, die immer wieder zum Schmunzeln bringen werden, auch wenn das ganze zu kaum einem Zeitpunkt zumindest in diesem Punkt an Sam & Max rankommt. Dafür ist das Rätseldesign ausgereifter: Gegenstände lassen sich miteinander zweckmäßig, aber auf irgendeine Weise logisch kombinieren ohne in großartige Sackgassen zu stolpern. Dazu geben die Charaktere schonmal entscheidende Tipps, falls ihr wirklich mal nicht weiter wisst.
Müsste ich die Spiele einzeln bewerten, so müsste ich gestehen, dass mir Herz des Osiris am besten gefallen hat: 3 spielbare Charaktere, der Humor kommt hier am besten zum Tragen und letztendlich eine nostalgische Code-Scheibe, die dieser Episode beiliegt. Der erste Teil hat dafür die klar längste Spielzeit, Teil 3 dafür die abwechslungsreichsten und vielleicht schönsten Schauplätze, auch wenn das Ende ein wenig länger hätte ausfallen können.










Ankh zeigt sich für ein Adventure recht hardwarehungrig: 2 Ghz und mindestens 512 MB Arbeitsspeicher solltet ihr schon haben, um die hübsche 3D-Grafik mit ihren guten Animationen in voller Pracht genießen zu können. An ein paar Stellen zickt die Steuerung leider ein wenig rum, sodass ihr schonmal an Gegenständen hängen bleibt oder die Figur schonmal ganz wo anders hinläuft wenn man nicht punktgenau klickt. Dafür kann man praktisch keinen Gegenstand übersehen, auch wenn es hier keine komfortable Hilfe-Taste gibt, die alle Gegenstände am Schauplatz anzeigt. Beinharte Adventure-Spieler brauchen diese Funktion sowieso nicht.



Fazit: Der deutsche Entwickler Deck13 hat einen großen Anteil an der Rückkehr der Point & Click Adventures. In Sachen Humor und Präsentation nicht weit weg von Lucas Arts & Co.

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