Mittwoch, 30. April 2008

Condemned 2 (PS3-Review)




Genre: Ego-Shooter
Erschienen: April 2008 für PS3 und Xbox360
Alterseinstufung: Beschlagnahmt!

Heute kam eine Meldung rein, mit der ich schon vor Erscheinen dieses Spiels gerechnet hatte: Condemned 2 wurde beschlagnahmt! Dieses Prädikat erhalten in letzter Zeit viele Videospiele, doch immer wieder durchbrechen wir Zocker diese Barrierre der Freiheitsbegrenzung und kommen doch noch an unser Spiel. Und für Condemned 2 lohnt sich dies allemal, auch wenn er im direkten Vergleich zum Vorgänger ein wenig abfällt.

Wie schon im absolut gruseligen ersten Teil schlüpft ihr in die Haut von Ethan Thomas, der aber seit den unfassbaren Geschehnissen in Teil 1 seine Spuren bei ihm hinterlassen haben. Ein völlig gebrochener Mann, der scheinbar mit sich und der Welt abgeschlossen hat, seinen Frust und Ärger im Alkohol ertränkt. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem er wieder gebraucht wird. Ein zweiter Horrortrip beginnt, der zwar nicht mehr so gruselig daherkommt aber absolut stimmig und umso brutaler präsentiert. Der schmale Grat zwischen Albtraum und Wirklichkeit ist kaum noch sichtbar...


Ein großer Pluspunkt beim Vorgänger war die hohe Interaktivität mit der Spielumgebung, überall ein greifbarer Gegenstand, für den es einen Nutzen gibt. Der Nutzen in diesem Spiel heißt vor allen Dingen: Junkies verprügeln, Schädel einschlagen, Knochen brechen. Aber Vorsicht: Die Gegenstände können auch kaputt gehen, dann heißt es schnell einen neuen her holen, denn mit bloßen Fäusten kommt man nicht sehr weit. Dabei sind ein paar fatale Finishing Moves dazugekommen. Beispielsweise packt ihr euren Widersacher in den Schwitzkasten und pfeffert ihn kurzerhand mit dem Kopf voran in einen Fernsehapparat. Dabei geht die Steuerung super logisch von der Hand. Linker Stick für die Bewegung, rechter Stick zum Umsehen, linke Schultertaste für linke Hand, rechte Schultertaste für rechte Hand, beide Schultertasten gleichzeitig gedrückt für die Abwehrhaltung - besonders bei dieser kommt es auf perfektes Timing an.


Aber nicht nur Prügeln steht auf der Tagesordnung, denn leider viel zu oft verkommt Condemned 2 zu einem herkömmlichen Shooter der Marke F.E.A.R.. Löblich ist aber der ausgereiftere Einsatz des CSI-Features. Da kommt es nämlich darauf an, einen Tatort oder eine Spur genauestens zu analysieren. Das bringt die Story voran und dient ebenfalls der Bewertung am Ende jedes Levels. Bronze, Silber und Gold Wertung geben euch neue hilfreiche Upgrades. Das Taubensuchen des Vorgängers fällt vollständig weg, dafür könnt ihr jetzt mit Antennen auf Fernsehgeräten und Radios wichtige Nachrichten empfangen und Störsender vernichten.


Die Schauplätze sind mal wieder fantastisch gelungen, besonderes Highlight für mich war das Museum wo plötzlich ein schwer gepanzerter Ritter nach Ethan´s Leben trachtet. Einer der wenigen Bosskämpfe, die zwar atmosphärisch sind, im Endeffekt aber ein wenig einfach. Da rockt der Abschnitt, wo wir von einem Bär verfolgt werden schon eine ganze Ecke mehr - vielleicht der beste Moment im gesamten Spiel. Nach 8-10 Stunden Spielzeit ist der Horrortrip auch wieder vorbei. Soviel sei gesagt: Condemned 3 ist unausweichlich, lässt aber auch fast 10 Jahre später weiter auf sich warten...

Keine Kommentare: